Bergen (Norwegen, Tag 3)
Tag 3, Aida Cara, Bergen in Norwegen

Kurs auf Bergen

Fischmarkt

Häuser am Hafen
Am Morgen gegen 09.00 Uhr kamen wir in Bergen an. Ich war schon sehr aufgeregt, denn von Bergen hatte ich schon viel gehört.
Das Anlegemanöver konnten wir sehr schön von unsrem Frühstückstisch direkt an der Fensterfront des Hecks im Marktrestaurant beobachten. Eigentlich unnötig, zu erwähnen, dass das Frühstück auch wieder lecker und reichhaltig war.
Gut gestärkt gingen wir an Land und erkundeten Bergen erst mal auf eigene Faust. Wir schlenderten am Hafen entlang über den Fischmarkt, wo wir dann nach etwas Überwindung auch schwarzes Walfleisch kosteten. Dafür, dass das Fleisch gefährlich schwarz aussah, schmeckte es erstaunlich gut und ist mit geräuchertem Schinken vergleichbar.
Weiter ging es zur Floibanen, die einzige Standseilbahn in Skandinavien. Sie bringt die Besucher zum höchsten Punkt des Floien auf eine Plattform, von der aus das prachtvolle Panorama über die gesamte Stadt Bergen und die wunderschöne Fjordlandschaft der Umgebung aus 320 Metern Höhe bestaunt werden kann.

Bergen von oben
Unseren Rückweg zum Schiff lenkten wir durch den Stadtteil Bryggen, wo kleine bunte Holzhäuser aus der hanseatischen Kolonialzeit schräg gegeneinander lehnen und kleine interessante Gassen bilden.
Da um 13.30 Uhr unser gebuchter Ausflug mit Boot und Bus durch Bergen startete, blieb für uns nicht viel Zeit für’s Mittagessen.
Der Ausflug startete vom Kai mit dem Bus bis zum Stadtteil Bryggen. Dort stiegen wir aus und spazierten ca. 30 Minuten durch die schmalen Gassen der bunten Holzhäuser, die wir bereits am Vormittag schon bewundert hatten. Wir erfuhren, wie sie entstanden sind. Bedingt durch den Seehandel ließen sich hier deutsche Kaufleute nieder. Diese durften sich auf keinen Fall mit norwegischen Frauen “vermischen”. Deshalb war es wohl kein Zufall, dass sich das Rotlichtmilieu direkt eine Straße hinter dem Hanseatenviertel befand. Wurde doch mal eine Deutsch-Norwegische-Verbindung aufgedeckt, weil ein Kind geboren wurde, so musste der Vater Strafe in Form eines Fasses Bier zahlen, welches sehr teuer war.
In der Tat war es dann auch so, dass Jeder Jeden genauestens beobachtete, weil die Aussicht auf den Genuss eines Fasses Bier sehr verlockend war.

Stadtteil Bryggen
Nach dem Spaziergang fuhren wir mit dem Bus durch wunderschöne Landschaften zum Bootsanleger. Leider fielen mir hin und wieder mal die Augen zu, so dass ich bestimmt manch Schönes verpasst habe.
Im Boot nahmen wir erst einmal Platz auf dem Außendeck ein, um schöne Aufnahmen von der überwältigenden Landschaft zu machen. Die Fjordfahrt war wunderschön und sehr beeindruckend.
Je länger man draußen stand, desto kälter wurde es allerdings. Der Wind nahm zu und war recht kalt. Also suchten wir einen Fensterplatz im Innenbereich. Die Fahrt war phantastisch und endete am Kai der Aida.
Kaum wieder an Bord, informierte uns der Kapitän, dass Oslo aufgrund eines Lotsenstreiks nicht angefahren werden konnte und dass stattdessen Stavanger unser nächstes Ziel sein würde. Viele Mitreisende waren alles andere als begeistert, aber für uns war auch Stavanger ein spannendes Ziel.

Lotsenmanöver beim Ablegen
Das Essen wurde unter dem Motto „Spanien“ angeboten. Wir fanden Platz an einem gut gelegenen Tisch, Fensterfront am Heck im Marktrestaurant. Von dort aus beobachteten wir das Lotsenmanöver beim Ablegen.
Wie der Zufall es wollte, gesellten sich die “Golden Girls”, die wir bereits im Zug nach Kiel kennengelernt hatten, zu uns. Wir unterhielten uns prächtig und hatten Spaß. Da im Marktrestaurant zwei Essenzeiten angeboten wurden – von 18.00 bis 19.30 Uhr und 20.00 bis 21.30 Uhr, wurden wir um 19.30 Uhr höflich aus dem Restaurant hinauskomplimentiert. Für uns war das jetzt nicht so schlimm, da wir für 20.30 Uhr einen maritimen Saunaabend mit Sekt, Früchten und Canapés, Körperpeeling, Gesichtsmaske, Traumreise und zwei Fruchtaufgüssen gebucht hatten.
Ca. eine halbe Stunde vor Beginn frischte die See etwas auf. Man glaubt es kaum, aber auch auf einem so großen Schiff macht sich der Seegang bemerkbar. Die Wellen wurden immer höher, das Schiff und auch die Gäste an Bord immer wankender. Den Begrüßungssekt und den ersten Aufguss konnte ich noch mitnehmen. Danach suchte ich mal schnell zwischendurch unsere Kabine auf um meine Kaugummis gegen Seekrankheit zu holen. Das Ungerechte an der ganzen Aktion war, dass anscheinend nur ich seekrank war!
Wie schon erwähnt, den zweiten Aufguss ließ ich lieber ausfallen und blieb vorsorglich Kaugummi kauend im Lounge-Bereich der Sauna zurück. Gegen 22.30 Uhr stellte sich endlich eine Besserung ein und auch die See hatte ein Einsehen und beruhigte sich – wenn auch nur vorübergehend – etwas. Die Gurkenmaske und die Traumreise konnte ich somit wieder aktiv miterleben und genießen.
Abschließend nahmen wir noch einen alkoholfreien Fruchtcocktail bzw. Sekt zu uns und verließen die Sauna gegen 23.00 Uhr.
Da es mir zwischenzeitlich wieder gut ging, schauten wir dann noch beim “Alpenglühen” – eine Veranstaltung in der Aida-Bar – vorbei. Nach einem Bier und ein paar Tänzchen, suchten wir schließlich unsre Kabine auf und fielen erschöpft in unsere “Kojen”.
In der Nacht machte sich der Seegang noch ein paar Mal bemerkbar. Doch wie sich am Morgen herausstellte, gab es auch Tiefschläfer unter uns, die das Schaukeln einfach verschlafen haben.