Aida Cara - Inside Tour (2. Seetag, Tag 5)
Tag 5: Erholung an Bord und AIDA Inside
Mit sonnigem Blick auf die See frühstückten wir ausgiebig im Calypso-Restaurant. Das Meer war ruhig und die Sonne lockte uns gegen 12.00 Uhr auf das Pool-Deck. Zuvor fand dort vom Show-Ensemble eine kurze Präsentation statt, die ich mir nicht angesehen hatte, weil ich in der Lambada-Bar ein paar Einträge für unser Reisetagebuch verfasste. Also folgte ich Torsten etwas später auf das Sonnendeck.
Bei Freibier und Erdbeerbowle genossen wir die warmen Sonnenstrahlen. Auch ein “kleines” italienisches Buffet wurde angeboten, das bereits kurz nach dem Frühstück schon wieder von sehr vielen Gästen verspeist wurde. Unglaublich, diese Leute! Und wir sind nicht besser 😉
Wir hielten uns diesmal hingegen wirklich zurück, da wir für 13.00 Uhr einen Insider-Rundgang gebucht hatten, bei dem wir mit einem Cocktail begrüßt und zwischendurch mit Sekt und Canapés verwöhnt werden sollten. Näheres zum Insider-Rundgang hält Torsten in diesem Tagebuch fest.
–
Genau: Torsten schreibt:
So, nun bin ich mal dran mit Schreiben, Steffi war ja schon überaus fleißig, und ich freue mich schon, dass ich das alles später jederzeit wieder lesen kann, um mir diese Erinnerungen erneut vor Augen zu führen.
Durch Zufall hatten wir davon erfahren, dass auch eine Tour angeboten wird, die sich Aida Inside nennt. Viel Werbung wird dafür nicht gemacht, denn die Tour durch die intimere Aida wird nur einmal pro Reise mit etwa 15 Personen max. durchgeführt.
Ich hoffe, dass ich jetzt – einen Tag danach keine Fakten durcheinanderbringe. Leider war das Filmen oder Fotografieren während der Tour verboten. Stattdessen war aber eine DVD über die innere Aida versprochen. Und ein Foto mit dem Kaptain.
Wir waren 11 Teilnehmer, und die meisten von uns waren, wie wir, das erste Mal auf der Aida. Isabell vom Aida Ausflugsteam begleitete uns gutgelaunt – und wir hatten natürlich strikte Anweisung, uns nicht von der Gruppe zu entfernen.
Die erste Station war das Theater – bzw. die Theaterkulissen. Das Theater selbst mutet schon groß an, zumindest solange man keine größeren Schiffe kennt. Es bietet Platz für XX Leute. Der Theatermanager fand es durchaus angenehm, dass man nie ein Problem hätte, eine Veranstaltung voll zu bekommen.
Einige Gänge und Räume beherbergen verschiedene Requisiten, die Darsteller proben ihre Stücke und Rollen bereits in Hamburg an Land mehrere Woche oder Monate, bevor es dann auf See zur Sache geht. Die Ausstattungen bzw. die maßgeschneiderten Kostüme “wandern” oft gemeinsam mit den Darstellern zwischen verschiedenen Schiffen.
Nach dem Theater waren wir bei Natatia, die als “Hausdame” die Wäscherei befehligt. Und das Wort ist durchaus angebracht, Natalia ist eine hübsche Frau, doch sie scheint ein straffes Regiment zu führen, auf jeden Fall hat sie ihre Männer philippinischer Herkunft sehr gut im Griff. Waschen, Bügeln, Sortieren, Zusammenlegen… ein Traumjob für jeden Mann. Das Wasser besteht zu 50% aus gesammeltem Kondenswasser aus der Klimaanalage. Für die andere Hälfte muss dann entsprechend Frischwasser verwendet werden, welches man zu Beginn der Fahrt getankt hat. Die Wäscherei benutzt das Wasser zweimal – natürlich liegt zwischen beiden Benutzungen eine entsprechende Aufbereitung.
Der leitende Ingenieur im Maschinenkontrollraum erzählte uns, dass die Cara 4 Maschinen besitzt und 2 Wellen, die Maschinen können wahlweise von bis 4 skaliert und auf die Wellen geschaltet werden. Dabei sorgt man immer für ein Gleichgewicht zwischen rechter und linker Welle.
Die Aida bezieht während der Hafenliegezeit keinen Strom von Land, weil es so gut wie unmöglich ist, passende Anschlüsse bereitzustellen. Für die neuen Schiffe gibt es Projekte, die später eine Stromversorgung von Land aus gestatten werden, das ist aber noch Zukunftsmusik und wird für die Cara sicher nicht mehr in Frage kommen, wegen der hohen Umbaukosten. Genauso ist es kaum vorstellbar, einen Rußfilter moderner Bauart in die Cara einzubauen. Und so bläst die Cara vor allem in den Häfen und beim Auslaufen schwarze Dieselabgase in die Lust. Und auch während der Ruhezeiten laufen die Maschinen zur Stromerzeugung.
Nach dem Besuch des Maschinenkontrollraumes wurden wir vom Proviantmeister empfangen. Sehr interessant war es, die Lagervorräte zu sehen und einiges über die Mengen des georderten Proviants zu erfahren: Es muss eine Vorlaufzeit von 14 Tagen eingehalten werden, um die Vorräte zu bestellen. Tatsächlich wird im Heimathafen Kiel alles geladen, was während der Fahrt verzehrt wird, und nur in Ausnahmefällen wird etwas später in anderen Häfen etwas dazu geladen oder nachbestellt.
Abends gibt jeder Bereich der Schiffes seine Bestellung für den nächsten Tag beim Proviantmeister ab, und so werden am nächsten Tag die verschiedenen Restaurants, aber auch die Kantine der Angestellten, entsprechend ihrer Bestellung beliefert. Nachordern müssen dann selbst durch den jeweiligen Leiter abgeholt werden.
Wir waren in den verschiedenen Kühlhäusern und bekamen einen Eindruck von den Lagermöglichkeiten, die vor allem bei den langen Reisen – 17 Tage! – sehr knapp werden können.
Mit weißen Überziehern für Haare, Körper und Schuhen und abermaliger Händedesinfektion ausgestattet waren wir küchenfein und durften uns ansehen, wo Patisserie und Großküche, aber auch die Abwaschstationen ihre Arbeit verrichten. Der Chef war ein lustiger Franzose, der uns durch die Stationen führte.
Anschließend brachte uns der nette Franzose ins Gourmet-Restaurant Rossini, hier erwartete uns ein sympathischer junger Mann mit Sekt und Häppchen. Endlich wieder Essen J
Doch die gediegene Atmosphäre im Rossini mag ein guter Grund sein, abends dort zu reservieren und a la Carte in Ruhe zu essen und einen teureren Wein zu ordern. Wir jedoch beschlossen, dass das Essen auf den Touri-Decks gut genug für unsere Ansprüche ist – viel zu gut – vor allem in der Menge und Auswahl, so dass wir an dieser Stelle unser Budget nicht weiter strapazierten.
Als nächstes waren wir im hauseigenen Fernsehstudio. Bei jeder Reise wird ein Film gedreht und hier geschnitten, den man für – ich weiß noch nicht, wie viel – käuflich erwerben kann. Es gibt zudem täglich ein Live Programm im Fernsehen, wo Interviews geführt werden und ein Quiz zum Mitmachen einlädt. Auch die Kontrolle der Lautsprecher – zum Beispiel das Starten der Auslaufmelodie (bei jedem Auslaufen aus einem Hafen wird derzeit “Orinoco Flow” mit dem schicksalsschweren Sail-Away von Anya über die Bordlautsprecher gespielt, ein großartiges Gefühl, dabei den zurück bleibenden zuzuwinken) – wird von hier aus gesteuert.
Als letzte Station waren wir dann beim Captain mit dem tschechisch klingenden Namen auf der Brücke. Wahrscheinlich ist er in Wahrheit ein recht strenger Chef, doch wirkt er gegenüber Besuchern gelöst und humorvoll.
Auf dem Weg zur Brücke fallen abermals lange Gänge auf, die links und rechts mit Urkunden und Trophäen voll gehängt waren. Um herauszufinden, was genau es damit auf sich hat, dafür waren wir zu schnell unterwegs – schließlich hatte der Captain nur ein recht kleines Zeitfenster für uns eingeplant.
Die elektronische Seekarte in Zusammenhang mit dem Radar wurde erklärt. Aus unserem Kreise wurden viele Fragen gestellt.
Die Brücke macht einen geräumigen Eindruck, obwohl die großen Schiffe auch hier sicher sowohl in Bezug auf Ausstattung als auch Größe noch andere Maßstäbe setzen. Heutzutage geht die Brücke auch seitlich viel weiter hinaus, bei der Cara ist dies schon offener Bereich, wenn zum Beispiel zum Schleusen dort jemand stehen muss, um sich beim Festellen des tatsächlichen Abstands zu den Wänden nicht nur auf Instrumente verlassen zu müssen.
Die Cara besitzt zwei Kreiselkomapasse, und natürlich gibt es auch immer noch den herkömmliche magnetischen Kompass, den man auf der Brücke über eine Art Periskop beobachten kann.
Ganz zum Schluss gab es noch das versprochene Gruppenfoto mit dem Kapitän. Nun warten wir auf Lieferung unserer DVD und des Fotos in unsere Kabine.
–
Steffi schreibt wieder weiter:
Vor dem Abendessen gingen wir wieder zum Sport und anschließend in die Sauna. Zum ersten Mal hatten wir etwas leicht zu bemängeln – es fehlten Handtücher!
Die Beschaffung durch das Personal verzögerte sich und somit verpassten wir den Aufguss 6 nach 6 (6 Minuten nach 18 Uhr). Nach dem Schwitzen ruhten wir uns etwas in der Sonne auf dem Außendeck – FKK-Bereich – aus. Herrlich!
Das Abendessen nahmen wir in der Abendsonne auf dem Außendeck des Calypso-Restaurants ein. Gegen 21.30 Uhr bot das Theater die Zack-Zack-Show nach dem Vorbild von Dalli-Dalli an, bei dem 3 Pärchen von den Passagieren mitmachten.
Die Show war comedy-mäßig gestaltet und ganz lustig. In der Lambada-Bar ging der Abend dann weiter. Einige Sänger aus dem Show-Ensemble gaben ein paar Soli zum Besten, wobei der Eindruck des musikalischen Könnens gemischt war. Also ließen wir den Abend schon gegen 22.30 Uhr ausklingen, weil uns am nächsten Tag schon um 09.00 Uhr eine Biking-Tour durch Göteborg erwartete.